Herpetologie und ich

Die Begeisterung für jegliche Amphibien und Reptilien explodierte in mir bereits im zarten Kindesalter. Während meine Mitschüler sich auf dem Fussballplatz mühten, stapfte ich in Gummistiefeln durch sumpfige Teichsäume oder verschlang alle spärlich verfügbare Fachliteratur.

Ganz früh begann ich die gesamte erreichbare heimische Herpetofauna intensiv zu untersuchen und zu beobachten, oft auch in Form von Pflege im Terrarium über Monate oder Jahre, viele davon inklusive Nachzuchten. Wie das rückblickend rechtlich und moralisch zu beurteilen ist, dazu bin ich mir unsicher. Die genaue Rechtslage in der DDR kenne ich nicht mehr. Und moralisch mache ich mir keine Vorwürfe, weil ich bei diesen zeitlich begrenzten Haltungen keine Verluste an Tieren hatte. Vielmehr konnte ich bei mehreren Arten nebst der Elterntiere teilweise über Jahre auch große Mengen an Nachzuchten wieder im Fundgebiet auswildern.

Und ich habe dabei unheimlich viel gelernt, über den Umgang mit diesen Tieren und darüber, wie man ihre Bedürfnisse erkennt, Wohlbefinden und Unwohlsein, und wie man reagieren muss. Man benötigt Empathie und fast so viel Geduld wie sie ein Tierfilmer aufbringt.

Wer das jetzt verurteilen möchte tue das. Ich sage dazu nur noch: Ich war zu Beginn 12 Jahre alt. Es gab kein Internet. Wir hatten ja kaum Telefon. Es gab in der DDR eine einzige Fachzeitschrift, und ein Exemplar davon zu ergattern war nicht leicht. Es gab wenige Fachbücher. Es gab einen gewissen Austausch unter den „Nerds“. Das hat vielleicht sogar besser funktioniert als heute. Aber das führt hier zu weit. Mir Sprössling war keine Rechtslage bewusst. Ich wollte einfach nur alles über diese Tiere wissen, sie verstehen und zur Nachzucht bringen.

Meine Überzeugung war auch ohne die modernen Diskussionen schon 1985 diese: Die natürlichen Lebensräume werden zunehmend zerstört. Wir müssen um das Überleben dieser Arten kämpfen, Dafür ist es wichtig, daß wir sie genau kennen, allein schon um zu wissen, welche genauen Mindestanforderungen an die Lebesnräume wir erfüllen müssen – wenn wir sie wieder neu schaffen müssen. Und wenn es gelingt, in Gefangenschaft adäquate Bedingungen zu rekonstruieren und stabile Nachzuchten zu erzeugen, ist das ein großer Beitrag zur Arterhaltung. Und da wollte ich mithelfen. Eiserner Berufswunsch mit 12 Jahren: Zoodirektor.

Nach dieser Vorrede hier meine Liste der Arten, die ich gepflegt und teilweise nachgezogen habe (nur Amphibien und Reptilien). Hier bin ich auf Wunsch auskunftsfähig:

  • Mesotriton alpestris (Bergmolch)
  • Lissotriton vulgaris (Teichmolch)
  • Triturus cristatus (Kammolch)
  • Salamandra salamandra (Feuersalamander)
  • Alytes obstreticans (Geburtshelferkröte)
  • Hymenochirus curtipes (Zwergkrallenfrosch)
  • Pelobates fuscus (Knoblauchkröte)
  • Zootoca vivipara (Waldeidechse)
  • Natrix natrix (Ringelnatter)
  • Phelsuma cepediana (Blauschwanz-Taggecko)
  • Phelsuma grandis (Großer Madagaskar-Taggecko)
  • Agrionemys horsfieldii (Vierzehenschildkröte)
  • Testudo hermanni (Griechische Landschildkröte)

Was ich sonst noch so mache

Warum Meisenmann?

Wie beschrieben mache ich ziemlich viel Musik. In diesem Umfeld heißen etwa 50% aller Leute mit Vornamen „Christian“ – Mitmusiker, Tonleute, Lichtleute. Weil man sich in der Zusammenarbeit in der Truppe häufig ansprechen muss, haben sich für alle Christiane schnell Spitznamen etabliert. Das ging besser als Durchnummerieren.

Meiner kommt von Helge Schneider (sei nicht traurig kleiner Meisenmann…)

Es sind leider kaum noch sinnvolle Domains frei für das Thema Terraristik. Daher habe ich das jetzt einfach so gemacht.